Inflation gibt es schon immer.
Inflation bedeutet, dass mit der Zeit immer mehr Geld für dieselbe Ware bezahlt werden muss.
In der Geschichte des Handels bezahlte man anfangs mit Muscheln und seltenen Steinen. Dann wurden Münzen geprägt. Nachdem die Säcke mit Münzen zu schwer zum Transport wurden bezahlte man mit Papier ( Geldscheinen ). In der heutigen Zeit wird oft schon statt mit Papiergeld mit Bank- und Kreditkarten sowie anderen elektronischen Verfahren gezahlt.
Niemand kann sich der Inflation entziehen. Sie trifft kleine und große Einkommen und Vermögen.
Begriffsbestimmung :
Inflation = Verminderung der Kaufkraft des Geldes, bedingt durch die Ausweitung der umlaufenden Geldmenge, die bei gleichbleibender oder nicht im gleichen Verhältnis zunehmender Warenmenge zu einem Anstieg der Preise führt. Es besteht ein Ungleichgewicht von Geldmenge zu Warenwerten.
Die für die meisten Arbeitnehmer jährlich vorgenommene Gehalts- / Lohnerhöhung ist ein Ausgleich für die Inflation. Ebenso ist es bei staatlichen Renten und Pensionen. Da diese zu einem Teil an die Entwicklung der Löhne gebunden sind, stellen auch Renten- und Pensionserhöhungen einen gewissen Inflationsausgleich dar.
Nachdem wir viele Jahre mit einer Teuerungsrate von unter 2 % pro Jahr eine hohe Preisstabiltität hatten, ist die Inflation seit Mitte 2022 stark angestiegen. Eine derart hohe Steigerung von Preisen gab es in Deutschland zuletzt vor über 40 Jahren, Ende der 1970er und Anfang der 1980er Jahren ( siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Inflation#/media/Datei:Inflation_Germany.svg ).
Die „ gefühlte “ Inflation ( Kaufkraftverlust ) ist in der Regel sogar noch höher als die amtlich anhand eines fiktiven Warenkorbs festgestellte. In dem staatlich zusammen gestellten Warenkorb sind u.a. Integralhelme, Fernseher und Kühlschränke enthalten; Waren welche wir nicht regelmässig kaufen.
Alle Geldwerte ( Bargeld, Kontoguthaben, Kapitallebensversicherungen, Rentenfonds ( Anleihen ), Prämiensparverträge, Bausparverträge, alle verschiedenen Arten von Rentenversicherungen ( Riester-, Rürup-, Basisrenten-, Direktversicherungen etc. ), fast alle Banksparverträge usw.) verlieren durch die Inflation an Kaufkraft.
Sachwerte ( Gold, Immobilien, Kunst, öffentliche und nichtöffentliche Unternehmensbeteiligungen ( Aktien, ETFs, Private Equity ), Rohstoffe, Genossenschaftsanteile, Edelsteine, Wald, Grundstücke etc. ) steigen mit der Zeit im Wert und bieten damit zumindest einen ungefähren Inflationsausgleich.
Wegen des niedrigen Einlagenzinses von durchschnittlich 0,19 % und einer Inflationsrate ( auch Teuerungsrate ) von 1,93 % ergab sich im Jahr 2018 ein negativer Realzins von minus 1,74 %. Dies ist Ursache, dass die deutschen Sparer 2018 durch schlechte, nicht Wert erhaltende Geldanlagen 38,9 Milliarden Euro an Kaufkraft verloren haben. Dem normalen Sparer wird dies noch nicht einmal bewusst, da er am Ende eines Jahres nominal immer noch dasselbe oder durch Zuzahlungen sogar noch mehr Geld auf seinem Konto hat. Die durch inflationären Einfluss gesunkene Kaufkraft des auf Spar- und Girokonten wie auch in Bausparverträgen, Lebens- und Rentenversicherungen ruhenden Geldes wird dabei nicht bemerkt.
Durch die ab Frühjahr 2022 in vielen Bereichen des Lebens extrem erhöhten Preise ( Durchschnittsinflation in der Eurozone zeitweilig mehr als 10 Prozent ) gab es durch die grossen Zentralbanken ( Fed, EZB, Bank of England etc. ) sehr schnelle und starke Erhöhungen der Zinsen. Dies wirkt sich auf die Guthabenzinsen für private Sparer aber nur sehr zeitverzögert und in niedrigeren Steigerungen der Guthabenzinsen aus. Dadurch ist die Differenz zwischen Einlagezins für Privatkunden und der Inflationsquote ( = negativer Realzins ) zeitweilig auf über 8 % gestiegen.