Zum einen fallen auch bei solchen Fonds-Versicherungspolicen sehr hohe Kosten an, welche die Rendite erheblich schmälern. Zum anderen gibt es in vielen Fällen eine Partizipationsquote, d.h., dass ihnen die tatsächlich an der Börse erwirtschafteten Kursgewinne durch Erfolgsbeteiligungsvereinbarungen nicht zu 100 Prozent gutgeschrieben werden. Außerdem haben die Versicherungsgesellschaften wegen der hohen Umsätze oftmals eine teilweise Rückvergütung von Kosten ( Cashbacks ) mit den Fonds ausgehandelt. Den Versicherten werden die Kosten belastet, aber vielmals die Cashbacks nicht gutgeschrieben.
Aufgrund der vorstehenden und einiger weiterer Gründe ist der Vergleich der Entwicklung von Fondsgebundenen Policen gegenüber den realen Steigerungen des Börsenwertes noch wesentlich schwieriger als bei konventionellen Verträgen.
Da altbekannte Lebens- und Rentenversicherungen aufgrund der schlechten Ergebnisse und damit einhergehender negativen Publikationen einen starken Umsatzeinbruch erlitten, versuchen die Versicherungsgesellschaften dies mit angeblich wertsteigernden fondsgebundenen Produkten wettzumachen.
Mit dieser Art von Versicherungspolicen gibt es für die Versicherten aber ebenfalls keine wesentliche Besserstellung. Die Studie „ Fondspolicen-Report 2020 “ brachte ein ernüchterndes Ergebnis. Die untersuchten Tarife erfüllten die Kundenanforderungen zu 60 % nur weitgehend. 40 % und damit mehr als ein Drittel der angebotenen und eigentlich nicht geeigneten Produkte entsprachen nicht den Kundenwünschen bzw. Erfordernissen.
Achten sie bei Werbung für Fondspolicen immer genau auf die Aussagen von Versicherungsgesellschaften. Diese sind oftmals aufgehübscht, verklausuliert und für Laien zwar glaubhaft, aber unkorrekt dargestellt.
So publiziert ein Anbieter im November 2024 das Risiko der Langlebigkeit wie folgt :
55 % der Männer und 70 % der Frauen leben länger als 85 Jahre. Die Lebenserwartung wird in Deutschland massiv unterschätzt. Eine Fondspolice sichert den Lebensstandard ab, egal wie lange man lebt.
Richtig ist : Laut verschiedener Sterbetafeln namhafter Institute ( z.B. destatis, statista, BAFin, aba usw. ) liegt heutzutage die durchschnittliche Lebenserwartung von Männern bei rund 81 Jahren und von Frauen bei rund 86 Jahren.
Die in der Werbung höher deklarierte Lebenserwartung dient als Grundlage zur Kalkulation eines geringeren Rentenfaktors zum Vorteil des Versicherers. Durch die länger prognostizierte Lebensdauer sind die monatlichen Rentenzahlungen geringer und es verbleibt dauerhaft mehr nicht ausgezahltes Kapital bei den Gesellschaften.
Sehr interessant ist dann die Argumentation, warum eine finanzielle Rücklage ( Altersvorsorge ) über eine Versicherungsgesellschaft absolviert werden sollte. Dazu wird der Vorteil des Kollektivs hervorgehoben :
Die Solidarität einer starken Gemeinschaft garantiert eine lebenslange Rente und viele weitere Sicherheiten. Die Frühversterbenden finanzieren die Rente der Langlebigen.
Wir raten zu Eigenverantwortung und bevorzugen den Vermögensaufbau bzw. die Rücklage von Kapital für den Ruhestand über selbstverwaltete Finanzanlagen. Dadurch sparen sie Kosten für die Fremdverwaltung durch eine Versicherung ( in der Regel wenigstens im mittleren vierstelligen Bereich ) und haben gleichzeitig die Vorteile, dass sie selbst in vollem Umfang und zu jeder Zeit über das Kapital verfügen können. Außerdem verbleibt im Sterbefall nicht verbrauchtes Kapital den Erben und verfällt nicht zu Gunsten der Versichertengemeinschaft.
Wir helfen ihnen gern bei der Entscheidung, die für sie vorteilhafteste Möglichkeit zum Aufbau eines ausreichenden Altersvermögens zu finden. Schreiben sie uns eine kurze Nachricht zur Kontaktaufnahme.